Wenn Du gerade in einer beruflichen oder privaten Situation steckst, die Dein Selbstbewusstsein dämpft und Dich an vielem zweifeln lässt, dann möchte ich Dich gerne motivieren.

Vorab möchte ich Dir mitgeben:

Im Laufe unseres Lebens durchlaufen wir viele Erfahrungen, positive wie negative. Das gehört zu unserem Menschsein hier auf Erden dazu. Jeder Mensch durchläuft quasi das gleiche „Wachstumsprogramm“, nur sind die Situationen, Herausforderungen bei jedem anders. Wir wollen lernen und wachsen. Und uns selbst im Laufe der Zeit selbst immer besser kennenlernen und bewusst werden. Da sind wir auch schon bei dem schönen Wort Selbstbewusstsein.

Die wenigsten von uns wachsen mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein auf

Es gibt vermutlich nur wenige Menschen, die mit einem starken Selbstbewusstsein zur Welt gekommen sind. Ein jeder von uns ist in seiner individuellen Umgebung (seiner Familie, Erziehern etc.) groß geworden. Ein jeder hat früh von seinen Mitmenschen erfahren, was er über sich selbst zu denken und zu fühlen hat. Ich möchte nicht zu tief gehen, aber die prägende Rolle der Eltern, Erzieher ist bekanntlich enorm bei der Bildung des eigenen Selbstbewusstseins. Ich gebe ein einfaches Beispiel, wie tief sich Dinge einprägen können bei Kindern und später das Erwachsenenleben entsprechend formen.

Ein Mensch, der als Kind immer wieder von seinen Eltern gesagt bekommen hat, dass er zu dumm ist, um etwas zu können, wird eher kein positives Selbstbild von sich entwickeln. Er wird denken (und demzufolge fühlen), dass er eben dumm ist und es einfach nicht kann. Es ist dann in seiner Ausstrahlung drin. Er zieht entsprechende, scheinbar zufällige Situationen an und wird dieses abgespeicherte Gefühl des „Sich zu dumm fühlen“ von seiner Umwelt gespiegelt bekommen. Vielleicht gibt er sich große Mühe auf Arbeit und doch geht immer wieder etwas schief. Er macht unbeabsichtigt Fehler und er denkt „Ich bin einfach zu dumm.“ Als Krönung sagt ihm das vielleicht sogar noch die Partnerin zuhause bei einem Streit: „Du bist einfach zu dumm.“ Er bekommt quasi das, was er über sich gelernt hat und ausstrahlt, immer wieder bestätigt. Bis es ihm bewusst wird und er es ändern kann.

Den anderen geht es genauso wie Dir

Dies ist nur ein Beispiel von vielen, wo es an Selbstbewusstsein mangelt. Sei versichert, dass jeder Mensch seine Themen hat, seien sie manchmal für Dich auch nicht ersichtlich. Vieles sehen wir nicht, weil wir stets nur ein Bruchteil vom Leben eines anderen Menschen mitbekommen. Die meisten von uns sind Meister darin, ihre sogenannten Schwächen, Selbstwertthemen vor anderen zu verstecken. Bist Du zum Beispiel im Netz unterwegs, wirst Du auf den Sozialen Medien meist lächelnde, perfekte Fotos von scheinbar perfekten Leben von Menschen sehen. Du denkst dann schnell „Oh Gott, ich kleine Wurst.“ und das Rumgucken schwächt noch mehr Dein Selbstbewusstsein. Dabei vergißt Du, dass es nur eine Momentaufnahme ist. Es gibt so einige, die ein Lächeln für die Kamera inszenieren und danach wieder traurig weiterlaufen in ihrem Leben. Fall nicht drauf rein. Den anderen geht es genauso wie Dir. Jeder hat seine Selbstwert- beziehungsweise Selbstbewusstseinsthemen.

Und nun nehmen wir mal das Wort Selbstbewusstsein auseinander. :-)

Selbstbewusstsein heißt sich seiner selbst bewusst zu sein

Das Wort Selbstbewusstsein sagt eigentlich schon alles aus, worum es geht. Es geht darum, sich seiner selbst bewusst zu werden.

Und dazu gehören unter anderem Deine Stärken und (!) Deine Schwächen. Beides gehört zusammen. Im Coaching geht es oft darum, dass der Klient, die Klientin seine Stärken und Schwächen erforscht und herausfindet. Du wirst überrascht sein, wenn Du wüßtest wie viele Menschen ihre Stärken und Schwächen nicht kennen. Selbst Führungskräfte, also diejenigen, die selbst Menschen führen, sitzen manchmal verlegen da und es ist ihnen unangenehm ihre Stärken von sich aus zu benennen. Die Schwächen kommen dafür meist umso schneller. Interessant, was?! Und zugleich kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die meisten von uns auf Fehler, Schwächen und demzufolge ständige Verbesserung getrimmt wurden. Im Gegensatz dazu wurde wenig über die eigenen Stärken gesprochen, geschweige denn diese positiv hervorgehoben. Denn dann heißt es ja gleich “ Sich selbst loben schickt sich nicht.“ Nicht unbedingt förderlich für das eigene Selbstbewusstsein, oder?!

Kurzum: Die wenigsten von uns kennen sich wirklich gut und hangeln sich eher unbewusst durch die berufliche und private Welt. Die meisten sind auf ihre eigenen Fehler und vermeintlichen Schwächen konzentriert, statt auf die Stärken und das Positive in einem zu gucken.

Selbstbewusstsein umfasst Beides: Deine Stärken und Schwächen zu kennen

Und jetzt kommt das Wichtigste in diesem Text: Selbstbewusstsein heißt seine Stärken und Schwächen anzunehmen. Jeder Mensch, wirklich jeder hat wunderbare Stärken und eben auch Schwächen. Selbstbewusstsein heißt „Ich lerne mich und meine Stärken und Schwächen kennen. Ich nehme sie an. Es ist in Ordnung. Ich bin so, wie ich bin absolut in Ordnung.“

Hierbei ist es auch gut zu wissen, dass Stärken und Schwächen jeweils ihr Pendant in sich tragen. Das heißt, wenn Du zum Beispiel meinst, dass Deine Stärke Durchhaltevermögen ist, wirst Du vielleicht damit ein Thema haben, wenn Dinge sich schnell ändern und Du gezwungen bist eine Planänderung vorzunehmen. Wenn Du zum Beispiel Faulheit als Schwäche hast, wirst Du gleichzeitig eine Stärke darin finden können, Dinge so effizient wie möglich zu gestalten. Du siehst, alles ist relativ zu sehen.

In jeder Stärke steckt eine Schwäche und in jeder Schwäche eine Stärke. Das Gesamtpaket stärkt Dein Selbstbewusstsein. Gut ist auch, sich daran zu erinnern, dass man nie immer nur eines ist, zum Beispiel ordentlich oder freundlich, sondern auch das Gegenstück unordentlich oder unfreundlich auftritt. Die Frage ist, was überwiegt. Dann lässt sich das in Stärken beziehungsweise Schwächen unterteilen.

Nimm Deine Stärken und Schwächen an und stärke dadurch Dein Selbstbewusstsein

Mache Dir also bewusst, dass Du aus Deinen Stärken und Schwächen bestehst. Und je mehr Du beides annimmst, desto mehr wächst Dein Selbstbewusstsein. Vereinfacht gesagt: Du darfst stark sein. Du darfst schwach sein. Du darfst sicher sein. Du darfst unsicher sein. Du darfst gewinnen. Du darfst verlieren. Das ist wahrlich Selbstbewusstsein, wenn Du zu Dir stehst und nicht versuchst stark zu sein, wenn Du es gerade nicht bist. Durch dieses Annehmen kommt es zur Ganzheit, zum inneren Frieden und das strahlt man dann auch aus. Beispiele: „Ich darf verunsichert sein. Ich darf auch nicht leisten.“

Was uns kaum jemand beigebracht hat, ist, dass wir jenseits von unseren Urteilen über uns oder über eine unerwünschte Situation einfach wertvoll sind. Es sind letztlich Urteile, also Gedanken, die unser Verstand über uns und über die Situation ausspuckt und uns runterziehen.

Die Wahrheit hinter dem quasselnden Verstand ist, dass Du einfach wundervoll bist. So wie Du bist, mit all Deinen Stärken und Schwächen. Nichts kann Dich durch äußere Umstände besser oder schlechter machen. Du bist einfach (nenn es Liebe, göttlich, wundervoll). Es gilt, sich daran zu erinnern. Wenn wir mehr und mehr annehmen und lieben, wer und was wir sind, wächst unser Selbstbewusstsein automatisch.

Zu guter Letzt: Jede Krise und jede Niederlage wird Dein Selbstbewusstsein stärken

Wenn Du diesen Text liest, wünscht Du Dir vermutlich für Deine Situation wieder mehr Selbstbewusstsein. Sei gewiss, dass jede Krise oder jede Niederlage eine Chance ist, zu wachsen und Dein Selbstbewusstsein zu stärken. Niemand spielt das Spiel hier namens Lebens ohne durch die ein oder andere negative Erfahrung gegangen zu sein.

Meist sind es (leider) ausgerechnet die negativen beziehungsweise unerwünschten Dinge, die uns wachsen lassen. Es ist immer die Frage, wie Du Deine Situation betrachten willst: Siehst Du es als Gewinn oder als Niederlage?! Beides ist möglich. Du kannst alles von mehreren Seiten betrachten. Sieh es als Gewinn: Du lernst Dich selbst besser kennen, alte, nicht mehr dienliche Denkmuster werden über Bord geworfen und Du wächst immer mehr in Dein wahres Selbst rein. Du lernst Dich auf Deine Stärken zu fokussieren, sie einzusetzen und zugleich Deine Schwächen liebevoll anzunehmen.