
Denn egal, wie wir es drehen und wenden: Wir kommen nicht um das Gesetz der Polarität in unserem Leben herum. Tag und Nacht, heiß und kalt, oben und unten, hart und weich … Alles hat immer zwei Pole.
Das gilt im Kleinen wie im Großen und für alle Phänomene.
Schau Dir allein Deinen Körper an: Du hast zwei Körperhälften. Die eine Seite kann man symbolisch als Yin-Seite verstehen, die andere als Yang-Seite.
Alles im Leben ist auf Dualität ausgelegt: Ein Stück und ein Gegenstück. Es gibt im Einen immer das Andere zu finden — so das Gute im Schlechten und das Schlechte im Guten.
Nehmen wir das Thema Jobverlust: Du verlierst Deinen Job und beurteilst das als „schlecht“. Dabei kann auch das Positive im vermeintlich Negativen liegen. Vielleicht war Dir im Innern schon länger bewusst, dass dieser Job nicht mehr zu Dir passt. Du erhältst jetzt die Chance, Dich neu zu sortieren, Zeit für Dich zu haben und vielleicht etwas zu beginnen, das besser zu Dir passt.
Es geht immer darum, beide Pole in Balance zu halten. Willst Du immer nur ordentlich sein, wird vielleicht jemand „Unordentliches“ in Dein Leben treten, um die Balance herzustellen. Willst Du immer nur lieb sein, zeigt Dir das Leben vielleicht durch andere Menschen oder Situationen, dass ein Gegenpol nötig ist.
Wenn ein Pol überbetont wird, sorgt das Leben oft selbst für den Ausgleich. In der Psychologie spricht man vom Schatten, der sich zeigt, sobald etwas weggedrückt wird. Dieser Schatten wird häufig von anderen Menschen gespiegelt oder tritt irgendwann von selbst hervor.
Wir sind so angelegt, dass wir im Laufe unserer Entwicklung ganz werden. Beide Pole wollen bewusst und unbewusst immer in Balance gehalten werden. Das Yin‑ und Yang-Symbol zeigt diese Einheit und die ständige Wechselwirkung.
Der erste Schritt: die Polarität annehmen, denn beide Pole sind immer da — Tag und Nacht, Kälte und Wärme, geboren werden und sterben, gesund und krank sein, wach sein und schlafen, ruhig und aufgeregt sein.
Der zweite Schritt: langsam und stetig durch zunehmendes Bewusstsein die Balance der Pole verstehen und integrieren.
Ein Beispiel für Menschen, die der Polarität entwachsen sind, findet sich in den Geschichten buddhistischer Mönche, die selbst in Gefängnissen erfüllt, friedlich und in Harmonie waren. Sie überwanden die Polarität, indem sie nicht mehr nach „gut“ oder „schlecht“ werteten, sondern annahmen, was war, und die Einheit hinter den Gegensätzen spürten.
Auch wir können lernen, mehr und mehr anzunehmen, was gerade ist. Den Verlust und den Gewinn bewusst wahrzunehmen, unsere Aufmerksamkeit auf das Positive zu lenken und danach zu handeln, hilft uns, die Balance im Leben zu halten.
Yin und Yang — ein uraltes Symbol für Dualität und Einheit. Und immer wieder nützlich, um sich im Spiel des Lebens besser zurechtzufinden.
Wenn Du lernen möchtest, die Polarität in Deinem Leben bewusst zu erkennen und mehr Balance zu finden, begleite ich Dich gerne auf diesem Weg.