Wenn Du Dich beruflich neu orientieren willst, werden Dich sicherlich neben Fragen wie „Was kann ich gut?“ und „Was will ich eigentlich? auch verschiedenste Ängste umtreiben. 

Ich möchte Dir heute etwas vereinfacht aufzeigen und Dich dabei unterstützen, Deine Ängste abzulegen.

Es gibt nur Angst oder Liebe im Leben

Es gibt grundsätzlich nur zwei Kräfte, die in unserem Leben wirken: die Angst und die Liebe. Liebe ist das, was uns antreibt zu leben, immer wieder weiterzugehen und uns permanent weiterzuentwickeln. Liebe ist das, woraus wir im Kern bestehen.

Angst ist das Gegenstück zur Liebe und der Teil von uns, der uns hemmt, blockiert und uns davon abhält unsere Träume und Wünsche zu verwirklichen. Wichtig ist, dass die Angst nichts Schlechtes ist, sondern ihre Gültigkeit hat. Die Angst ist hierbei immer der Teil von uns, der einfach noch nicht weiß, dass er Liebe ist. 

Ich habe einmal gelesen, dass Angst der größte Virus auf unserem Planeten ist und dem stimme ich zu. Alles, was sich beengend, stressig und uns klein machend anfühlt, ist ein Ausdruck von Angst.

Wenn Du Dich also beruflich neu orientieren möchtest, dann schaue Dir Deine Ängste an, denn das ist im Grunde das, was Dich davon abhält, berufliche Erfüllung zu finden. 

Dazu schreibe Dir am besten auf, was Dich derzeit gedanklich umtreibt, wenn Du an Deine berufliche Neuorientierung denkst. 

Erfahrungsgemäß werden das Gedanken sein wie „Ich weiß nicht, was und wie ich es beruflich machen soll. Ich habe Angst, dass es nicht klappt. Ich habe Angst, nie meine berufliche Erfüllung zu finden. Ich habe Angst, nie anzukommen. Ich habe Angst, dass ich nicht gefragt bin. Ich habe Angst zu versagen. Ich habe Angst, nicht gut genug zu sein.“ Gerade Letzteres ist die Grundangst schlechthin unter uns Menschen, es ist die Angst nicht gut genug oder die besten Dinge im Leben nicht wert zu sein. 

Angst löst sich auf, indem Du sie annimmst und fühlst

Wenn Du Dir die Stressgedanken, die ganzen Sorgen, aufschreibst, hast Du schon mal Deinen Kopf entlastest. Dies ist der erste Schritt, Deine Ängste überhaupt erst einmal sichtbar zu machen und sich diese bewusst anzuschauen.

Jetzt kommt etwas, was Dein Kopf vielleicht nicht versteht, aber Dein Gefühl, Dein Herz sofort annehmen kann. Ich bitte Dich Deine Stress- und Angstgedanken bezüglich Deiner beruflichen Neuorientierung umzuschreiben. Schreibe die Gedanken in Darf-Gedanken wie folgt um: „Ich darf nicht wissen, was und wie ich es beruflich machen soll. Es darf nicht klappen. Ich darf nie meine berufliche Erfüllung finden. Ich darf nie ankommen. Ich darf nicht gefragt sein. Ich darf versagen. Ich darf nicht genug sein.“

Was passiert, wenn Du Deine Stress- und Angstgedanken umschreibst, ist Folgendes: Mit dem Einsetzen des Wortes Dürfen nimmst Du die negativen Gedanken an und damit auch die Emotionen, die an den Stressgedanken dranhängen. Das heißt, Du willst die Angst, es nicht zu schaffen oder nicht gut genug zu sein etc. also nicht mehr weghaben, sondern lässt sie einfach da sein. Fühle die neuen Sätze und spüre selbst rein, wie sich hier und da Entspannung in Deinem Körper einstellt.

Durch das Dürfen – alles darf da sein – nimmst Du den Druck vom Kessel und drückst die Angst nicht länger weg. Und dann passiert etwas Magisches: Die Angst wandelt sich um in Liebe. Einfach, weil sie angenommen und durchgefühlt wird. Du fühlst Dich erleichterter, die Angstgedanken werden weniger und Du wirst durch Deine neue Entspanntheit viel leichter in der Lage sein, richtige Entscheidungen zu treffen und die Impulse Deines Herzens zu hören und ihnen zu folgen.

Zudem wird das Gegenteil von dem Befürchteten eintreffen. Wenn Du vorher Angst hattest, es nicht zu schaffen und Dir sagst „Ich darf es auch nicht schaffen!“ tritt automatisch das Gegenstück „Ich schaffe es!“ ein. Das nennt man auch Dichotomie.

Das Wichtigste ist also, dass Du weißt, dass Du am besten Deine Ängste bei einer beruflichen Neuorientierung identifizierst. Schreibe Dir die negativen und sorgenvollen Gedanken dazu auf. Dann nimmst Du die Angst an, indem Du sie da sein lässt (das Zauberwort lautet Dürfen) und fühlst die Angst. Damit wandelt sich alles. 

Du kannst alles schaffen und hast alles verdient! Es geht immer darum, dass wir durch unsere Ängste gehen und dadurch frei durchs berufliche und private Leben gehen. Eine berufliche Neuorientierung ohne Ängste bedeutet Freiheit zu gewinnen, die freudige Neugierde auf das, was kommt zu spüren und Vertrauen in sich selbst und ins Leben zu haben.